Donnerstag, November 16, 2006

Das Heiligtum Unserer Lieben Frau "Zur hohen Stiege"



Tabblo: Der Kapellweg von Saas Grund nach Saas Fee

Digitalfotos von Heinz Hongler, 30. Oktober 2006 ... See my Tabblo>



Dieser Kapellenweg führt von Saas Grund hinauf nach Saas Fee. Auf einer Tafel am Beginn des Weges steht folgende Erklärung:

Wenn Sie diesen Weg benützen, erreichen Sie in 5 – 7 Minuten die Gnadenkapelle ‚Maria Geburt’ ‚Zur hohen Stiege’. Der Pilgerweg dahin führt tatsächlich über einen hohe Stiege aus dem Jahre 1704 mit 77 Monolithstaffeln. Es lohnt sich, eigens einen Blick auf die ‚Dachlandschaft’ der Kapelle zu werfen.

Bis gegen Ende des 17. Jahrhunderts stand dort nur ein Bildstöcklein (‚Bildji’) mit wohl jener Marienstatue, die heute den Giebel des Hochaltars schmückt. 1687 errichtete der ‚Feer’ Steinmetz und Baumeister Anton Ruppen, wohl im Auftrag der Talpfarrei Saas, die noch erhaltenen erste Kapelle. Der hochbarocke Kultbau besticht nicht nur durch die Straffheit des Raumes, sondern auch durch die Art, wie er mit dem Felsen verschmilzt. Um die stets wachsende Zahl frommer Pilger zu fassen, fügte man 1747 eine geräumige Vorhalle in Gestalt einer ‚offenen’ Kapelle. Die hochbarocke Kapelle birgt bemerkenswerte Kunstwerke: einen prachtvollen Hochaltar (1695 – 1709), bei dem Putten eine schwere Bekrönung gleichsam als Baldachin über der ‚anmutigen Himmelskönigin’ halten – wohl das Werk eines italienischen Altmeisters; einen eigenartigen Seitenaltar aus Tuff (1698) von Anton Ruppen; ein monumentales Tafelbild des Weltgerichts (1725) von Johann Stephan Koller, Sitten.

Unterhalb der Gnadenkapelle säumen die 15 Kapellchen (1708 – 1711) in umgekehrter Reihenfolge den Weg bis hinunter in den Talgrund; in ihnen sind mit Skulpturen die ‚Geheimnisse’ des Psalters, d.h. der drei Rosenkränze dargestellt: des Glorreichen, des Schmerzhaften und des Freudenreichen Rosenkranzes. Der Anteil der Hochgebirgslandschaft mit ihren Urgesteinsbuckeln ist hier nicht weniger hoch zu veranschlagen als die aussagekräftigen Szenen des barocken geistlichen Spiels im Innern der Kapellen: ein ‚Sacro Monte’ im vollen Sinn des Wortes.


Digitalfotos von Heinz Hongler

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